Theater-AG

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Neues aus der Theater-AG

Oh nein, die schießen doch nicht etwa schon wieder!

1192, die Bevölkerung Englands leidet Hunger. Prinz Johann aber hat kein Mitgefühl mit seinen Untertanen und verlangt jede Menge Steuern und Abgaben, egal ob das Vieh eigentlich mehr tot als lebendig ist. Der Sheriff von Nottingham, sein Gehilfe sowie der Hund Wotan sind dem Volk auch keine Hilfe, im Gegenteil! Doch einer widersetzt sich dieser Unrechtsherrschaft: Robin Hood, gespielt von zwei Schülerinnen aus den Klassenstufen 6 und 8, leistet gemeinsam mit seinen Freunden Widerstand. Er raubt Adelige aus und knöpft ihnen das Geld ab, um es im Volk zu verteilen. Mit Bruder Tuck findet er einen Geistlichen, der an seiner Seite kämpft und der gar nicht so kleine John Little schließt sich ebenfalls der Bande rund um Robin Hood an.

Gemeinsam schaffen sie es, den Sheriff auf einem Bogenschießturnier zu besiegen. Die drei Krähen, verkörpert von drei Sechstklässlerinnen, sind ganz aus dem Häuschen. Doch Prinz Johann hatte längst geahnt: Hinter Sir Borin versteckt sich Robin Hood. Nur einer kann so schießen und sogar den Pfeil des Sheriffs in der Mitte spalten.
Nicht nur seine Gefolgsleute und das Publikum haben Angst um den Helden, auch Maid Marian, die Nichte von Prinz Johann, und ihre beiden Freundinnen sind entsetzt. Jetzt scheint alles verloren. König Richard ist in österreichischer Gefangenschaft, das Lösegeld für ihn wird sein Bruder Prinz Johann niemals zahlen, nun ist auch Robin Hood gefangen.

Aber weit gefehlt! Getarnt als Mönch kann der wahre König zurück nach England kehren, die Männer Robins unterstützen ihn dabei, Robin freizubekommen. Und so sind sie es, die Robin Hood befreien. In einem Kampf gelingt es Bruder Tuck sogar den Prinzen zu töten – das Gute hat gesiegt, das Böse konnte überwunden werden.

Die Unterstufentheater AG des RGW besteht in diesem Schuljahr aus 45 SchauspielerInnen aus den Klassenstufen 5, 6, 7 und 8. Sie alle haben im letzten Jahr fleißig an ihren Rollen gearbeitet und ihnen sind zwei fulminante Theaterabende gelungen. Mit viel Witz und Charme, voller Enthusiasmus und Hingabe haben sie ihre jeweilige Rolle ausgefüllt und die etwa 400 BesucherInnen begeistert!

Wir freuen uns sehr, im nächsten Schuljahr sogar an drei Abenden unser Publikum begeistern zu können. Dieses Mal soll ein selbstgeschriebenes Stück die ZuschauerInnen begeistern, in dem alle Talente, auch neue (zukünftige) FünftklässlerInnen zeigen können, wie viel mehr in ihnen steckt und was sie fernab vom Klassenzimmer und Lernstoff tolles Können!

PuttelAschen – Trotz Abiturstress inszeniert der LiTh Kurs J2

Der Titel deutet es an, der Literatur und Theater Kurs der Jahrgangsstufe 2, betreut durch Ulrike Selch, hat sich Bertolt Brecht und den V-Effekt zum Vorbild genommen und das uns allen vertraute Volksmärchen „Aschenputtel“ inszeniert. Und das mitten zwischen schriftlichem Abitur und den letzten fachpraktischen Prüfungen! „Sie wollten einfach spielen, den Kurs nicht einfach so enden lassen,“ so Frau Selch. Und wie sie gespielt haben: Das Publikum, bestehend aus jüngeren Geschwistern im Grundschulalter über Mitschüler*innen aller Klassenstufen und Lehrer*innen sowie zahlreichen Untertstützer*innen der Theaterlandschaft am RGW, zeigte sich begeistert von dieser fulminanten Aufführung!

Typisch für das epische Theater wurde die Inszeniertheit des Stücks zum Stück im Stück – und gleich die erste moralische Botschaft wurde vermittelt, indem der Regisseur – gespielt von Gregor – eine der Schauspielerinnen in jede Rolle schlüpfen ließ. Jeder kann jede Rolle ausfüllen, jeder kann das Aschenputtel, die böse Stiefmutter, der Prinz, die Tauben oder der Papagei sein. Der Papagei? Ja, der Papagei.

Dieses Prinzip des beständigen Rollenwechsels, markiert durch die reduzierten Kostüme und Requisiten, zog sich durch die gesamte Inszenierung. Ob ein männliches Aschenputtel oder PuttelAschen oder ein weiblicher Vater, ob Feenflügel für Tauben, oder der bedeutungsschwangere Emanuel Kant – Geschlechter waren egal, die Märchenhandlung Folie für eine Modernisierung, in der sich die verstorbene Mutter und die neue Stiefmutter in einem Rap-Kontest batteln, die Tauben – gurr-gurr – das Puttel anbaggern, der Prinz Chris, zu dessen Clubparty man nur mit Impfnachweis und Maske Zutritt hat, seine große Liebe, mit der er Macarena tanzt, nur an den Schuhen erkennt, was nicht gerade für sein Urteilsvermögen spricht.

Die modernisierte Fassung wurde stets von der einzig konstanten Rolle begleitet – dem Regisseur und Märchenerzähler, der aber auch in anderen Rollen auf der Bühne stand. Und dieser war es auch, der am Schluss befand, ein gutes Stück bedürfe noch einer Leiche und eines Papageis, klar, dass der Ethiker und Philosoph Emanuel Kant sich für die Rolle des Mordopfers freiwillig meldet – liegen nicht die Moral und Vernunft auch in Grimms Märchen am Boden, wenn Tauben dem Prinzen verraten müssen, wer „die rechte Braut ist hie“, wenn alle so sehr Stereotypen nachahmen, als seien sie Figuren aus Märchen, wenn den Stiefschwestern und der -mutter jedes Mittel Recht ist, um zu eigenen Vorteil zu gelangen, wenn der Narzissmus so um sich greift, dass manche über Leichen gehen und den Sprecher der Vernunft, Kant, niederstrecken.

All diese gewichtigen Fragen hat der diesjährige Literatur und Theater Kurs implizit mit seiner Inszenierung aufgeworfen – die Antwort müssen die Zuschauer*innen selbst finden. Die einen, mögen den Abend nur erheiternd und lustig, die darstellerische Leistung gelungen und kurzweilig empfunden haben, die anderen haben vielleicht ihr eigenes Leben reflektiert und diesen Theaterabend, gestaltet durch Schüler*innen als das erkannt, was er auch war: Große Bühnenkunst im Kleinen.

Wir wünschen allen Schüler*innen für die noch ausstehenden letzten Prüfungen alles Gute und ein ähnliches Hochgefühl, wie sie es an diesem erinnerungswürdigen Theaterabend empfunden haben.

(Bericht und Fotos: We)

  • dienstags 14:00 - 14:30

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    Theater-AG

    <br />Für SchülerInnen der Klasse 8 – J2<br />

    Neues aus der Theater-AG

    Oh nein, die schießen doch nicht etwa schon wieder!

    1192, die Bevölkerung Englands leidet Hunger. Prinz Johann aber hat kein Mitgefühl mit seinen Untertanen und verlangt jede Menge Steuern und Abgaben, egal ob das Vieh eigentlich mehr tot als lebendig ist. Der Sheriff von Nottingham, sein Gehilfe sowie der Hund Wotan sind dem Volk auch keine Hilfe, im Gegenteil! Doch einer widersetzt sich dieser Unrechtsherrschaft: Robin Hood, gespielt von zwei Schülerinnen aus den Klassenstufen 6 und 8, leistet gemeinsam mit seinen Freunden Widerstand. Er raubt Adelige aus und knöpft ihnen das Geld ab, um es im Volk zu verteilen. Mit Bruder Tuck findet er einen Geistlichen, der an seiner Seite kämpft und der gar nicht so kleine John Little schließt sich ebenfalls der Bande rund um Robin Hood an.

    Gemeinsam schaffen sie es, den Sheriff auf einem Bogenschießturnier zu besiegen. Die drei Krähen, verkörpert von drei Sechstklässlerinnen, sind ganz aus dem Häuschen. Doch Prinz Johann hatte längst geahnt: Hinter Sir Borin versteckt sich Robin Hood. Nur einer kann so schießen und sogar den Pfeil des Sheriffs in der Mitte spalten.
    Nicht nur seine Gefolgsleute und das Publikum haben Angst um den Helden, auch Maid Marian, die Nichte von Prinz Johann, und ihre beiden Freundinnen sind entsetzt. Jetzt scheint alles verloren. König Richard ist in österreichischer Gefangenschaft, das Lösegeld für ihn wird sein Bruder Prinz Johann niemals zahlen, nun ist auch Robin Hood gefangen.

    Aber weit gefehlt! Getarnt als Mönch kann der wahre König zurück nach England kehren, die Männer Robins unterstützen ihn dabei, Robin freizubekommen. Und so sind sie es, die Robin Hood befreien. In einem Kampf gelingt es Bruder Tuck sogar den Prinzen zu töten – das Gute hat gesiegt, das Böse konnte überwunden werden.

    Die Unterstufentheater AG des RGW besteht in diesem Schuljahr aus 45 SchauspielerInnen aus den Klassenstufen 5, 6, 7 und 8. Sie alle haben im letzten Jahr fleißig an ihren Rollen gearbeitet und ihnen sind zwei fulminante Theaterabende gelungen. Mit viel Witz und Charme, voller Enthusiasmus und Hingabe haben sie ihre jeweilige Rolle ausgefüllt und die etwa 400 BesucherInnen begeistert!

    Wir freuen uns sehr, im nächsten Schuljahr sogar an drei Abenden unser Publikum begeistern zu können. Dieses Mal soll ein selbstgeschriebenes Stück die ZuschauerInnen begeistern, in dem alle Talente, auch neue (zukünftige) FünftklässlerInnen zeigen können, wie viel mehr in ihnen steckt und was sie fernab vom Klassenzimmer und Lernstoff tolles Können!

    PuttelAschen – Trotz Abiturstress inszeniert der LiTh Kurs J2

    Der Titel deutet es an, der Literatur und Theater Kurs der Jahrgangsstufe 2, betreut durch Ulrike Selch, hat sich Bertolt Brecht und den V-Effekt zum Vorbild genommen und das uns allen vertraute Volksmärchen „Aschenputtel“ inszeniert. Und das mitten zwischen schriftlichem Abitur und den letzten fachpraktischen Prüfungen! „Sie wollten einfach spielen, den Kurs nicht einfach so enden lassen,“ so Frau Selch. Und wie sie gespielt haben: Das Publikum, bestehend aus jüngeren Geschwistern im Grundschulalter über Mitschüler*innen aller Klassenstufen und Lehrer*innen sowie zahlreichen Untertstützer*innen der Theaterlandschaft am RGW, zeigte sich begeistert von dieser fulminanten Aufführung!

    Typisch für das epische Theater wurde die Inszeniertheit des Stücks zum Stück im Stück – und gleich die erste moralische Botschaft wurde vermittelt, indem der Regisseur – gespielt von Gregor – eine der Schauspielerinnen in jede Rolle schlüpfen ließ. Jeder kann jede Rolle ausfüllen, jeder kann das Aschenputtel, die böse Stiefmutter, der Prinz, die Tauben oder der Papagei sein. Der Papagei? Ja, der Papagei.

    Dieses Prinzip des beständigen Rollenwechsels, markiert durch die reduzierten Kostüme und Requisiten, zog sich durch die gesamte Inszenierung. Ob ein männliches Aschenputtel oder PuttelAschen oder ein weiblicher Vater, ob Feenflügel für Tauben, oder der bedeutungsschwangere Emanuel Kant – Geschlechter waren egal, die Märchenhandlung Folie für eine Modernisierung, in der sich die verstorbene Mutter und die neue Stiefmutter in einem Rap-Kontest batteln, die Tauben – gurr-gurr – das Puttel anbaggern, der Prinz Chris, zu dessen Clubparty man nur mit Impfnachweis und Maske Zutritt hat, seine große Liebe, mit der er Macarena tanzt, nur an den Schuhen erkennt, was nicht gerade für sein Urteilsvermögen spricht.

    Die modernisierte Fassung wurde stets von der einzig konstanten Rolle begleitet – dem Regisseur und Märchenerzähler, der aber auch in anderen Rollen auf der Bühne stand. Und dieser war es auch, der am Schluss befand, ein gutes Stück bedürfe noch einer Leiche und eines Papageis, klar, dass der Ethiker und Philosoph Emanuel Kant sich für die Rolle des Mordopfers freiwillig meldet – liegen nicht die Moral und Vernunft auch in Grimms Märchen am Boden, wenn Tauben dem Prinzen verraten müssen, wer „die rechte Braut ist hie“, wenn alle so sehr Stereotypen nachahmen, als seien sie Figuren aus Märchen, wenn den Stiefschwestern und der -mutter jedes Mittel Recht ist, um zu eigenen Vorteil zu gelangen, wenn der Narzissmus so um sich greift, dass manche über Leichen gehen und den Sprecher der Vernunft, Kant, niederstrecken.

    All diese gewichtigen Fragen hat der diesjährige Literatur und Theater Kurs implizit mit seiner Inszenierung aufgeworfen – die Antwort müssen die Zuschauer*innen selbst finden. Die einen, mögen den Abend nur erheiternd und lustig, die darstellerische Leistung gelungen und kurzweilig empfunden haben, die anderen haben vielleicht ihr eigenes Leben reflektiert und diesen Theaterabend, gestaltet durch Schüler*innen als das erkannt, was er auch war: Große Bühnenkunst im Kleinen.

    Wir wünschen allen Schüler*innen für die noch ausstehenden letzten Prüfungen alles Gute und ein ähnliches Hochgefühl, wie sie es an diesem erinnerungswürdigen Theaterabend empfunden haben.

    (Bericht und Fotos: We)

    <br /><strong>Termin:</strong>ab 12:50<strong>Ort:</strong>in 201<strong>Lehrer:</strong>Frau Selch<br />

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  • im Bewegungsraum

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    Theater-AG

    <br />Für SchülerInnen der Klasse 8 – J2<br />

    Neues aus der Theater-AG

    Oh nein, die schießen doch nicht etwa schon wieder!

    1192, die Bevölkerung Englands leidet Hunger. Prinz Johann aber hat kein Mitgefühl mit seinen Untertanen und verlangt jede Menge Steuern und Abgaben, egal ob das Vieh eigentlich mehr tot als lebendig ist. Der Sheriff von Nottingham, sein Gehilfe sowie der Hund Wotan sind dem Volk auch keine Hilfe, im Gegenteil! Doch einer widersetzt sich dieser Unrechtsherrschaft: Robin Hood, gespielt von zwei Schülerinnen aus den Klassenstufen 6 und 8, leistet gemeinsam mit seinen Freunden Widerstand. Er raubt Adelige aus und knöpft ihnen das Geld ab, um es im Volk zu verteilen. Mit Bruder Tuck findet er einen Geistlichen, der an seiner Seite kämpft und der gar nicht so kleine John Little schließt sich ebenfalls der Bande rund um Robin Hood an.

    Gemeinsam schaffen sie es, den Sheriff auf einem Bogenschießturnier zu besiegen. Die drei Krähen, verkörpert von drei Sechstklässlerinnen, sind ganz aus dem Häuschen. Doch Prinz Johann hatte längst geahnt: Hinter Sir Borin versteckt sich Robin Hood. Nur einer kann so schießen und sogar den Pfeil des Sheriffs in der Mitte spalten.
    Nicht nur seine Gefolgsleute und das Publikum haben Angst um den Helden, auch Maid Marian, die Nichte von Prinz Johann, und ihre beiden Freundinnen sind entsetzt. Jetzt scheint alles verloren. König Richard ist in österreichischer Gefangenschaft, das Lösegeld für ihn wird sein Bruder Prinz Johann niemals zahlen, nun ist auch Robin Hood gefangen.

    Aber weit gefehlt! Getarnt als Mönch kann der wahre König zurück nach England kehren, die Männer Robins unterstützen ihn dabei, Robin freizubekommen. Und so sind sie es, die Robin Hood befreien. In einem Kampf gelingt es Bruder Tuck sogar den Prinzen zu töten – das Gute hat gesiegt, das Böse konnte überwunden werden.

    Die Unterstufentheater AG des RGW besteht in diesem Schuljahr aus 45 SchauspielerInnen aus den Klassenstufen 5, 6, 7 und 8. Sie alle haben im letzten Jahr fleißig an ihren Rollen gearbeitet und ihnen sind zwei fulminante Theaterabende gelungen. Mit viel Witz und Charme, voller Enthusiasmus und Hingabe haben sie ihre jeweilige Rolle ausgefüllt und die etwa 400 BesucherInnen begeistert!

    Wir freuen uns sehr, im nächsten Schuljahr sogar an drei Abenden unser Publikum begeistern zu können. Dieses Mal soll ein selbstgeschriebenes Stück die ZuschauerInnen begeistern, in dem alle Talente, auch neue (zukünftige) FünftklässlerInnen zeigen können, wie viel mehr in ihnen steckt und was sie fernab vom Klassenzimmer und Lernstoff tolles Können!

    PuttelAschen – Trotz Abiturstress inszeniert der LiTh Kurs J2

    Der Titel deutet es an, der Literatur und Theater Kurs der Jahrgangsstufe 2, betreut durch Ulrike Selch, hat sich Bertolt Brecht und den V-Effekt zum Vorbild genommen und das uns allen vertraute Volksmärchen „Aschenputtel“ inszeniert. Und das mitten zwischen schriftlichem Abitur und den letzten fachpraktischen Prüfungen! „Sie wollten einfach spielen, den Kurs nicht einfach so enden lassen,“ so Frau Selch. Und wie sie gespielt haben: Das Publikum, bestehend aus jüngeren Geschwistern im Grundschulalter über Mitschüler*innen aller Klassenstufen und Lehrer*innen sowie zahlreichen Untertstützer*innen der Theaterlandschaft am RGW, zeigte sich begeistert von dieser fulminanten Aufführung!

    Typisch für das epische Theater wurde die Inszeniertheit des Stücks zum Stück im Stück – und gleich die erste moralische Botschaft wurde vermittelt, indem der Regisseur – gespielt von Gregor – eine der Schauspielerinnen in jede Rolle schlüpfen ließ. Jeder kann jede Rolle ausfüllen, jeder kann das Aschenputtel, die böse Stiefmutter, der Prinz, die Tauben oder der Papagei sein. Der Papagei? Ja, der Papagei.

    Dieses Prinzip des beständigen Rollenwechsels, markiert durch die reduzierten Kostüme und Requisiten, zog sich durch die gesamte Inszenierung. Ob ein männliches Aschenputtel oder PuttelAschen oder ein weiblicher Vater, ob Feenflügel für Tauben, oder der bedeutungsschwangere Emanuel Kant – Geschlechter waren egal, die Märchenhandlung Folie für eine Modernisierung, in der sich die verstorbene Mutter und die neue Stiefmutter in einem Rap-Kontest batteln, die Tauben – gurr-gurr – das Puttel anbaggern, der Prinz Chris, zu dessen Clubparty man nur mit Impfnachweis und Maske Zutritt hat, seine große Liebe, mit der er Macarena tanzt, nur an den Schuhen erkennt, was nicht gerade für sein Urteilsvermögen spricht.

    Die modernisierte Fassung wurde stets von der einzig konstanten Rolle begleitet – dem Regisseur und Märchenerzähler, der aber auch in anderen Rollen auf der Bühne stand. Und dieser war es auch, der am Schluss befand, ein gutes Stück bedürfe noch einer Leiche und eines Papageis, klar, dass der Ethiker und Philosoph Emanuel Kant sich für die Rolle des Mordopfers freiwillig meldet – liegen nicht die Moral und Vernunft auch in Grimms Märchen am Boden, wenn Tauben dem Prinzen verraten müssen, wer „die rechte Braut ist hie“, wenn alle so sehr Stereotypen nachahmen, als seien sie Figuren aus Märchen, wenn den Stiefschwestern und der -mutter jedes Mittel Recht ist, um zu eigenen Vorteil zu gelangen, wenn der Narzissmus so um sich greift, dass manche über Leichen gehen und den Sprecher der Vernunft, Kant, niederstrecken.

    All diese gewichtigen Fragen hat der diesjährige Literatur und Theater Kurs implizit mit seiner Inszenierung aufgeworfen – die Antwort müssen die Zuschauer*innen selbst finden. Die einen, mögen den Abend nur erheiternd und lustig, die darstellerische Leistung gelungen und kurzweilig empfunden haben, die anderen haben vielleicht ihr eigenes Leben reflektiert und diesen Theaterabend, gestaltet durch Schüler*innen als das erkannt, was er auch war: Große Bühnenkunst im Kleinen.

    Wir wünschen allen Schüler*innen für die noch ausstehenden letzten Prüfungen alles Gute und ein ähnliches Hochgefühl, wie sie es an diesem erinnerungswürdigen Theaterabend empfunden haben.

    (Bericht und Fotos: We)

    <br /><strong>Termin:</strong>ab 12:50<strong>Ort:</strong>in 201<strong>Lehrer:</strong>Frau Selch<br />

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  • Frau Selch und Frau Weiland

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    Theater-AG

    <br />Für SchülerInnen der Klasse 8 – J2<br />

    Neues aus der Theater-AG

    Oh nein, die schießen doch nicht etwa schon wieder!

    1192, die Bevölkerung Englands leidet Hunger. Prinz Johann aber hat kein Mitgefühl mit seinen Untertanen und verlangt jede Menge Steuern und Abgaben, egal ob das Vieh eigentlich mehr tot als lebendig ist. Der Sheriff von Nottingham, sein Gehilfe sowie der Hund Wotan sind dem Volk auch keine Hilfe, im Gegenteil! Doch einer widersetzt sich dieser Unrechtsherrschaft: Robin Hood, gespielt von zwei Schülerinnen aus den Klassenstufen 6 und 8, leistet gemeinsam mit seinen Freunden Widerstand. Er raubt Adelige aus und knöpft ihnen das Geld ab, um es im Volk zu verteilen. Mit Bruder Tuck findet er einen Geistlichen, der an seiner Seite kämpft und der gar nicht so kleine John Little schließt sich ebenfalls der Bande rund um Robin Hood an.

    Gemeinsam schaffen sie es, den Sheriff auf einem Bogenschießturnier zu besiegen. Die drei Krähen, verkörpert von drei Sechstklässlerinnen, sind ganz aus dem Häuschen. Doch Prinz Johann hatte längst geahnt: Hinter Sir Borin versteckt sich Robin Hood. Nur einer kann so schießen und sogar den Pfeil des Sheriffs in der Mitte spalten.
    Nicht nur seine Gefolgsleute und das Publikum haben Angst um den Helden, auch Maid Marian, die Nichte von Prinz Johann, und ihre beiden Freundinnen sind entsetzt. Jetzt scheint alles verloren. König Richard ist in österreichischer Gefangenschaft, das Lösegeld für ihn wird sein Bruder Prinz Johann niemals zahlen, nun ist auch Robin Hood gefangen.

    Aber weit gefehlt! Getarnt als Mönch kann der wahre König zurück nach England kehren, die Männer Robins unterstützen ihn dabei, Robin freizubekommen. Und so sind sie es, die Robin Hood befreien. In einem Kampf gelingt es Bruder Tuck sogar den Prinzen zu töten – das Gute hat gesiegt, das Böse konnte überwunden werden.

    Die Unterstufentheater AG des RGW besteht in diesem Schuljahr aus 45 SchauspielerInnen aus den Klassenstufen 5, 6, 7 und 8. Sie alle haben im letzten Jahr fleißig an ihren Rollen gearbeitet und ihnen sind zwei fulminante Theaterabende gelungen. Mit viel Witz und Charme, voller Enthusiasmus und Hingabe haben sie ihre jeweilige Rolle ausgefüllt und die etwa 400 BesucherInnen begeistert!

    Wir freuen uns sehr, im nächsten Schuljahr sogar an drei Abenden unser Publikum begeistern zu können. Dieses Mal soll ein selbstgeschriebenes Stück die ZuschauerInnen begeistern, in dem alle Talente, auch neue (zukünftige) FünftklässlerInnen zeigen können, wie viel mehr in ihnen steckt und was sie fernab vom Klassenzimmer und Lernstoff tolles Können!

    PuttelAschen – Trotz Abiturstress inszeniert der LiTh Kurs J2

    Der Titel deutet es an, der Literatur und Theater Kurs der Jahrgangsstufe 2, betreut durch Ulrike Selch, hat sich Bertolt Brecht und den V-Effekt zum Vorbild genommen und das uns allen vertraute Volksmärchen „Aschenputtel“ inszeniert. Und das mitten zwischen schriftlichem Abitur und den letzten fachpraktischen Prüfungen! „Sie wollten einfach spielen, den Kurs nicht einfach so enden lassen,“ so Frau Selch. Und wie sie gespielt haben: Das Publikum, bestehend aus jüngeren Geschwistern im Grundschulalter über Mitschüler*innen aller Klassenstufen und Lehrer*innen sowie zahlreichen Untertstützer*innen der Theaterlandschaft am RGW, zeigte sich begeistert von dieser fulminanten Aufführung!

    Typisch für das epische Theater wurde die Inszeniertheit des Stücks zum Stück im Stück – und gleich die erste moralische Botschaft wurde vermittelt, indem der Regisseur – gespielt von Gregor – eine der Schauspielerinnen in jede Rolle schlüpfen ließ. Jeder kann jede Rolle ausfüllen, jeder kann das Aschenputtel, die böse Stiefmutter, der Prinz, die Tauben oder der Papagei sein. Der Papagei? Ja, der Papagei.

    Dieses Prinzip des beständigen Rollenwechsels, markiert durch die reduzierten Kostüme und Requisiten, zog sich durch die gesamte Inszenierung. Ob ein männliches Aschenputtel oder PuttelAschen oder ein weiblicher Vater, ob Feenflügel für Tauben, oder der bedeutungsschwangere Emanuel Kant – Geschlechter waren egal, die Märchenhandlung Folie für eine Modernisierung, in der sich die verstorbene Mutter und die neue Stiefmutter in einem Rap-Kontest batteln, die Tauben – gurr-gurr – das Puttel anbaggern, der Prinz Chris, zu dessen Clubparty man nur mit Impfnachweis und Maske Zutritt hat, seine große Liebe, mit der er Macarena tanzt, nur an den Schuhen erkennt, was nicht gerade für sein Urteilsvermögen spricht.

    Die modernisierte Fassung wurde stets von der einzig konstanten Rolle begleitet – dem Regisseur und Märchenerzähler, der aber auch in anderen Rollen auf der Bühne stand. Und dieser war es auch, der am Schluss befand, ein gutes Stück bedürfe noch einer Leiche und eines Papageis, klar, dass der Ethiker und Philosoph Emanuel Kant sich für die Rolle des Mordopfers freiwillig meldet – liegen nicht die Moral und Vernunft auch in Grimms Märchen am Boden, wenn Tauben dem Prinzen verraten müssen, wer „die rechte Braut ist hie“, wenn alle so sehr Stereotypen nachahmen, als seien sie Figuren aus Märchen, wenn den Stiefschwestern und der -mutter jedes Mittel Recht ist, um zu eigenen Vorteil zu gelangen, wenn der Narzissmus so um sich greift, dass manche über Leichen gehen und den Sprecher der Vernunft, Kant, niederstrecken.

    All diese gewichtigen Fragen hat der diesjährige Literatur und Theater Kurs implizit mit seiner Inszenierung aufgeworfen – die Antwort müssen die Zuschauer*innen selbst finden. Die einen, mögen den Abend nur erheiternd und lustig, die darstellerische Leistung gelungen und kurzweilig empfunden haben, die anderen haben vielleicht ihr eigenes Leben reflektiert und diesen Theaterabend, gestaltet durch Schüler*innen als das erkannt, was er auch war: Große Bühnenkunst im Kleinen.

    Wir wünschen allen Schüler*innen für die noch ausstehenden letzten Prüfungen alles Gute und ein ähnliches Hochgefühl, wie sie es an diesem erinnerungswürdigen Theaterabend empfunden haben.

    (Bericht und Fotos: We)

    <br /><strong>Termin:</strong>ab 12:50<strong>Ort:</strong>in 201<strong>Lehrer:</strong>Frau Selch<br />

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