Eine göttliche Komödie, äh, Tragödie!

Ungewöhnlich, dass ein J2 Literatur und Theater Kurs so kurz vor der heißen Abi-Phase noch ein selbstgeschriebenes und selbst inszeniertes Stück aufführt. Noch dazu ein solches, das voller Zeitkritik steckt. Inspiration war Decamerones „Göttliche Komödie“, doch die griechischen Götter des Olymp haben versagt und die Menschen zu lange auf der Erde ohne ihre göttliche Inspiration machen lassen. So schickt Zeus die Götter aus, den Menschen zu helfen und das eigene Versagen wieder gut zu machen. Doch Zeus‘ Bruder Hades hat auch noch ein Mitreden: Reihum scheitern die Götter an den irdischen Verhältnissen und den Verlockungen des Hades, nur der eigentlich sturen Artemis gelingt es, ihr Weltbild zu ändern: Männer entpuppen sich, nicht ohne Humor, doch als sensible Wesen und Frauen sind diesen nicht nur ebenbürtig, sondern sie sind gleichwertig.

Überraschend ist das Ende des Stücks: In einer Art Epilog zerstören die Schauspieler das Bühnenbild und treten aus ihrer jeweiligen Rolle heraus. Die Dekonstruktion wird auf die Spitze getrieben.

Eine geniale Inszenierung! Modern, kritisch, lustig und ernst zugleich.

Ein Dank auch an die Technik-AG und Frau Selch, die den Literatur und Theater Kurs seit 1,5 Jahren begleitet!