Pueblo 2014 von Lukas Kobel
Wir besuchten vom 1. September 2014 bis zum 27. September, das Land der Grenzenlosen Möglichkeiten, Amerika. Zu Beginn waren meine Gefühle gemischt, da einerseits ich mich sehr stark darauf gefreut habe nach Amerika zu reisen und meinen Austauschpartner wiederzusehen. Andererseits wollte ich meine Familie und Freunde nicht verlassen.
Aber angekommen in den USA waren meine Ängstesofort verflogen, denn ich wurde von Alex, meinem Austauschpartner und Peggy, meiner Gastmutter abgeholt und herzlich in die Familie aufgenommen.
Der erste Tag an der Centennial High School war anstrengend, da ich mich erst an den Schulbetrieb gewöhnen musste. Wir mussten z.B. nach jeder Stunde das Klassenzimmer wechseln und hatten nur 4 min Zeit hatte um zum nächsten Klassenzimmer zu kommen, was teilweise relativ weit entfernt war. In der ersten Woche habe ich meinen Gastschüler in jede Unterrichtsstunde begleitet, was sehr interessant war. Mir wurde dadurch auch bewusst wie offen die Amerikaner mit ihren Lehrern umgehen, anders als wir hier in Deutschland.
Am Wochenende habe ich mit meiner Gastfamilie einen Ausflug zur „Bishops Castle“ gemacht. Dieser Ausflug war sehr beeindruckend, weil man unterwegs gesehen hat, wie weit in den USA Alles auseinander liegt und warum jeder ein Auto Zuhause hat. Angekommen bei „Bishops Castle“ war ich absolut fasziniert, dass ein Bauwerk, wie dieses überhaupt möglich ist. Denn Bishops Castle ist, wie der Name schon sagt, eine durch Herrn Bishop gebaute Burg – deutsche Bauvorschriften spielten bei dem Bau sicher keine Rolle. Herr Bishop baut an dieser Burg seit seiner Kindheit und ist heute sehr weit vorangekommen. Ich hatte sogar die Gelegenheit Herrn Bishop bei seiner „ Arbeit“ zu sehen, während er dabei war, seinen Burggraben auszuheben. Aus den Schildern am Eingang der Burg kann man schließen, warum Herr Bishop diese Burg baut, denn er baut diese Burg als sein eigenes Land und gegen die Regierung. Ich bin sogar bis zum höchsten Punkt der Burg gestiegen über Wendeltreppen, die öfters kein Geländer besaßen und sich gelegentlich unter meinem Gewicht verbogen. Schlussendlich war der Ausflug für mich das Highlight in der 1. Woche, da ich gesehen habe was in Amerika alles möglich ist. Ich denke, dass es etwas Vergleichbares in Deutschland – allein aus Sicherheitsgründen – nie geben wird.
In der 2. Woche hatte ich meinen eigenen Stundenplan, ich musste nun alleine in Klassen gehen und mich den Lehrern vorstellen. Dies fiel mir leicht da wie o.g. die Lehrer so offen & nett sind, dass man gar keine Befürchtungen habe musste. Meine Stunden waren: AP Psychology, IPES, Weightlifting (Gewichtheben), 20th Century Literature, Math Modeling, ROTC.Ein weiterer Punkt, indem sich das amerikanische Schulsystem von dem Deutschen unterscheidet ist, dass es Unterrichtsfächer wie Weightliftingund ROTC gibt.ROTC ist eine Art Schülermilitär, indem die Schüler lernen auf Kommandos zu hören und sich wie im Militär zu bewegen haben. Dieses Prinzip, des Schülermilitärs, wäre auch auf Deutschland nicht übertragbar, da Deutschland aufgrund seiner Vergangenheit eher pazifistisch eingestellt ist.
In der 3. Woche waren wir, alle deutschen Austauschschüler, mit unseren Lehrern in New Mexico. Dort wurde mir bewusst wie facettenreich Amerika ist, denn der Unterschied zwischen Colorado und New Mexiko ist riesig. Colorado ist flach und trocken, New Mexiko hingegen ist mehr hügeliger aber auch trocken. Wir reisten in New Mexiko nach Santa Fe und nach Albuquerque. In Santa Fe besichtigten wir unter anderem das Kapitol. Auch besuchten wir das Earth Ship Project, das ist ein kleines Dorf gebaut aus Lehm&Stroh und Flaschen oder Dosen. Das Earth Ship Project ist eine umweltbewusste Lebensweise des 21. Jahrhundert und es war sehr inspirierend.
In der 4. Woche waren wir wieder in Pueblo und hatten einen neuen Stundenplan gestaltet nach unseren Wünschen. Meine neuen Stunden waren: AP Psychology, AP Chemistry, Weightlifting, Accounting, Math Modeling, IPES. Am Dienstag dieser Woche gingen wir Raften im Arkansas. Das war ein unbeschreibliches Erlebnis, weil ich das noch nie selber gemacht habe und mir das nie so vorgestellt hatte. Am Mittwochabend war dann die Goodbye Party, wo man sich ein letztes Mal bedanken konnte für Alles: bei den Gastfamilien und bei den Lehrern. Am Freitag hieß es „Time tosay Goodbye“ am Flughafen in Denver; es gab viele Umarmungen und auch Tränen sind geflossen. Ich selbst hatte auch gemischte Gefühle, einerseits wollte ich zurück nach Hause andererseits hatte ich das Gefühl, dass ich meine Gastfamilie vermissen würde.
Schlussendlich saßen wir alle im Flieger und waren alle sehr eingeschlafen und freuten uns zum Großteil wieder zurück in Deutschland zu sein.
Ein ganz großes Dankeschön an Frau Moosbrugger, Herrn Sauter und Herrn Kressler die diesen Austausch möglich gemacht haben.